fundamental fun and function
Hypothetische Mitschrift
der rein hypothetischen Eröffnungsrede
bei Hugo Schneiders erster international aufsehenerregender Vernissage
bzw.
Benutzungsvorschrift für
synergetische Additionen oder pin up girls
Hier stehen wir nun, tief ergriffen und gerührt, betroffen, -äh,
er hatte wohl noch die zahllosen Reden für seine Jahrgänger im Kopf
nein, beeindruckt von der Kraft, Präsenz, von der Aussage Hugos Bilder.
Erleichterung im Publikum, hatte er doch diesmal flott den Faden gefunden
Wir alle
natürlich fühlt sich niemand weder betroffen noch beeindruckt
haben uns schon so oft gewünscht, nicht immer wieder das chemographisch
wiedergegeben zu sehen Beistrich was wir auch sonst Beistrich was wir sowieso
wahrnehmen Strichpunkt gefiltert Beistrich bezetwePunkt kodiert mit der persönlichen
Handschrift Beistrich dem genialen Können oder dem totalen Unvermögen Beistrich
sämtlichen Insuffizienzen des Künstlers Beistrich die Welt wie sie wirklich ist
Beistrich oder zumindest wie er sie sieht Beistrich abzubilden Punktum.
betretenes Schweigen im p.t. Publico
Haben wir nicht alle den Wunsch gehabt, das zu erfahren was dahinter, verborgen
liegt; die intrinsische Signifikanz jedweger Existenz kognifizieren zu wollen,
oder eben von einem dieser Visualisations-philosophen definiert zu bekommen.
scheint, er hat sich gefangen
Was wir glauben mit unseren Augen wahrzunehmen, sind nicht die Bilder dieser
oder irgendeiner Welt, es sind die anerzogenen Auslegungen, der eingeprügelt
und eingeprägte kollektive Konsens Beistrich um den man sich stets bemüht.
zustimmendes Schweigen, nur unterbrochen von der Indiskretion eines bereits
leicht betrunkenen Claqueurs, der sich einfach nicht mehr halten kann
Die Tatsache, daß eins und eins nicht nur zwei sondern mindestens diese Dualität
plus jede der beiden Einheiten, und genau genommen jede der sich da heuristisch
ergebende Beziehung der Einzelteile untereinander multipliziert, oder gar
exponentiiert, so genau weiß man ja nie, mit jeder sich ergebenden Gesamtheit ist,
darf als allgemein bekannt vorausgesetzt werden.
So werden bei mehr als zwei Entitäten und all ihren möglichen Kombinations- und
Kommunikationsmöglichkeiten schon etwas mehr, sogar ambiguöse Klammer auf man bemerke,
nicht etwa nur simpel ambivalente Klammer zu Possibilitäten als durch die uns
gewohnte bloße Addition, sozusagen aus dem kreativen Potential des Chaos des Nichts, generiert.
Außerdem wäre diese sich ergebende Gesamtheit noch in Beziehung zu setzen, zu
jedem der möglichen Betrachter, ihrer Interpretation und ihrer daraus ergebenden
Kommunikation und Beziehung untereinander, also wahrlich ein ganzer Haufen, eine
beinahe unüberschaubare Menge an somit erzeugter Synergese, was die ganze Sache
erst recht interessant zu machen verspricht.
Die intrinsische Signification jedweger Existenz offenbart sich erst im Detail,
unterstützt durch die nicht nur hominiden-immanente Informationsselection und ergänzt,
erst lebensfähig Gedankenstrich der evolutionären Strategie der Genesis gewachsen
gemacht, durch die damit konjugierte Formidentification,
(schulmeisterlich belehrend)
per gestaltspsychologischem Prägnanzprinzip zu anthropomorphen Gestalten,
(gelöst, beinahe euphorisch)
beflügelt durch den allseits beliebten Adrenalin-und Dopaminausstoß zur besseren
Stressbewältigung und der allzumenschlichen Angst vor allem Neuen, führt sie uns
den mühsam erlernten, anerzogenen kollektiven Konsens weit überschreitenden Weg, zu Unbekanntem;
Sapperlot, jetzt kommt er aber in Schwung
in die Abgründe eines ergodisches Systems, das beinahe unabhänging von den Anfangsbedingungen
jedem Betrachter seine seinem individuell geprägten gyrus silvius im Neocortex links hinten
entspringende Geschichte zu hypostasieren im Stande ist ;
keine bloßen Darstellungen lasziver Männerphantastereien, die dem Unfruchtbarkeits-Trauma,
den echten Kennern, Wissenschaftstheoriegourmets, notorischen Fans und erst recht
orthodoxen Apologeten der feministischen Psychoanalyse, besser als ihr unumstößlicher
super - gau-risankar WOMB ENVY -soll heißen- Gebärmutterneid (eben nicht der
Kastrations-komplex, wohlgemerkt) bekannten, der Unmöglichkeit des Mannes, ein
sozusagen und auch sicher eigenes Kind zu gebären, der Unfähigkeit des Mannes
zu echter Kreativität entspringen... usw. die ganze Litanei dieses neumödischen
Gedankengutes der feministischen Dogmatik -Chose...diese ganze Emanzeterei eben;
wie so manche, mehr am Hineinlegen, als am Extrahieren der signifikanten,
intrinsischen Essenz interessierte, einfach eifersüchtige Interpretin gerne hätte;
allseits betretenes Schweigen erhöht die Spannung
jedenfalls erscheint synergetische Addition die einzige Möglichkeit Syncronizität
von diacron ablaufenden Zeiteinheiten, Ort und eben allen 3,4,5-6 uns mehr oder
minder bekannten Dimensionen darzustellen, ohne sie völlig unmöglicherweise
festhalten zu wollen, zugegeben nur ein Substitut, ein flaches wenn auch
suggestives Surrogat, ein prädikabel praktikables Paradebeispiel- welch allerliebste
Alliteration aber auch - für die multiple Simplicität, für eine etwaige
Durchschaubarkeit, Faßbarkeit der Welt;
was wir somit sofort zu substanziieren suchen, für die Feststellung, daß es keine
letzte Sicherheit, kein Entrinnen vor ihr gibt,
daß sie, in der Korrelation zu ihrem Abbild, eventuell auch ihre wahre Existenz manifestiert,
das bedeutungsschwangere Luftholen des Redners sorgt für erwartungsvolle Stille im Auditorium
einem Abbild das seine Betrachter wiederum zu aktiven Lesern,
Zusammensucher, Entdecker ihrer Intimsphäre, zu voyeuristischen Mitwissern
und Mittäter ihrer Realitätswerdung, zu einem aktiven, kreativ generierenden
Teil ihres Lebens, nein, der Welt als solchen werden läßt, und gleich ohne auch
nur Luft zu holen, man bedenke nicht nur bloße Illustration, also nicht durch
Intervention des Instinktes oder der Anbiederung an den kollektiven Konsens
manipulierte oder codierte Schemata der Wirklichkeit, sondern assoziativer Anima-
oder Psycho-Informations-Selectionismus, ein hypothetischer Realismus, tatsächlich
neuer Kategorie und Dimension, der ikonographisierten Methexis.
Großes Staunen ob dieser Eloquenz, entstanden aus der Unkenntnis der wahren Bedeutung
dieser Fremdwörterlitanei - das Verlangen nach Applaus läßt sich nicht mehr verheimlichen
Die Welt als solche ist nur in manchen Details erkennbar.
Sie offenbart sich hie und da, nur so aus Spaß, möchte man fast meinen,
um die Verwirrung noch zusätzlich etwas zu schüren, dem einen oder anderen
Betrachter -ganz zufällig, fast widerwillig, gibt sie vereinzelt eines ihrer
Geheimnisse preis - ohne den ernsthaften Grüblern und nach Wahrheit Suchenden
auch nur eine Chance oder gar den gesuchten, erhofften Hinweis, die gewünschte
Hilfestellung zu geben, wie denn dies Alles, diese kleinen erkannten Tatsachen,
Abbildungen des Einen, des Seins miteinander zu vereinen, in ein Gesamtes zu bringen wären;
nur ganz selten läßt sich eine wahre Aussage treffen, wirklich etwas über sie mitteilen,
aber hier wurde zumindest das Unmögliche versucht, ein nicht blasphemisches Bild
davon zu machen, versucht der Häresie zu entgehen, ein Abbild zu schaffen,
das sie nicht festlegt, nicht reduziert auf diese eine chemographisch transportierbare
Wirklichkeit, die eine Realität schafft, die so nie existiert, die einem Ausschnitt
des Wirklichseins in unziemlicher Weise Leben einhaucht, die die Kommunikation
nicht nur als Leiter, sondern zur Generierung von Eigenständigkeit mißbraucht,
vereinzelter Applaus unterbricht den Rede- und Gedankenfluß
versucht etwas eigenständiges zu schaffen, das sich selbst in jedem Betrachter und
nur durch ihn neu generiert, so die Verantwortung, das göttliche Erlebnis der Erschaffung
von Wirklichkeiten mit anderen zu teilen, die Pforten der Wahrnehmung und Erkenntnis
weit aufgestoßen, aus ihrer Verankerung gerissen, unverschließbar gemacht, die bloßen
Beschauer gezwungen zu sehen, auch gegen den eigenen Willen zu erkennen, ohne Schutz
der Welt preisgegeben, hängenbleiben, hinwegtragen lassen von einem allmächtigen,
gnostischen Erlebnis des Einssein mit dem Universum, mit jeglicher Kreatur und aller
Existenz, mitten drin, Teil der kosmischen Ordnung, der alles begründenden Prinzipien
teilhaftig geworden, dem Gefühl der allumfassenden Erkenntnis ohnmächtig erlegen,
sich selbst ein Bild des Abgebildeten machen zu dürfen, und das Alles um gegen den
vergleichsweise läbbischen Betrag von nicht mal etlichen lumpigen hunderttausenden
Österreichischen Schillingen, was in Anbetracht des angedeuteten, nicht zu verachtenden
Nutzen, nicht allzuviel verlangt sein dürfte.
bevor der x-fache Doktor, Privatgelehrte, sowohl
berühmt als auch begründeterweise berüchtigte, alswohl Nekrolog- wiewohl auch
Vernissagen-Logorrhöeiker und auch -loge zu weiteren Auswüchsen seines vertrackten
Geistes noch Luft holen kann, unterbrechen wir kein bißchen zu früh geistesgegenwärtig
und Gottseidank die Rede, bedanken uns überschwenglich aber einfach mit einem
kurzen “Danke, ganz lieb“ und eröffnen das opulente Buffet, unter tosendem Applaus,
wie man wohl annehmen darf.
Alle werden, tief beeindruckt vom Inhalt und auch von der (obwohl ihnen der Stolz und die humanistische Bildung gebietet, es nie und nimmer zuzugeben) Unverständlichkeit dieses doch recht manierlichen Manifests, die Kunstwerke mit der ihnen zukommenden Aufmerksamkeit betrachten, so versuchen, etwas mehr in ihnen zu sehen als nur die bezaubernde, marvellöse Bildhaftigkeit, mehr als nur: "Oh, wie nett ..." dazu sagen, wie wir doch hoffen, dadurch wenigstens erreicht zu haben.
... und Dank der Unmengen an freiem Champus wird uns eine erfolgreiche Vernissage beschieden gewesen sein..........
so oder auch ein bißchen anders hätte ich mir das eben gerne vorgestellt.
hochachtungsvoll, küß die Hand, Ihr g´schamster Diener usw.
Hugo Schneider